Die Austattung unserer Kirche

Kirchengeschichte

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Kirchenausstattung

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Jubiläumspatronatsfest

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Erinnerungen und Deutungen zur Kirchengeschichte

Treten Sie ein in unsere schöne Kirche St. Marien von den 7 Sieben Schmerzen, schauen Sie sich an, wie es im Innenraum aussieht bei uns und lesen Sie, was unser Archivar Herr Gebhardt Interessantes zur Geschichte der einzelnen Gegenstände zu berichten weiß!

Ja, hier sammeln wir sie ein, die noch in Erinnerung gebliebenen Mosaiksteinchen zu unserer Kirchengeschichte von St. Maria. Übrigens Mosaiksteine: Im großen Wandbild über der Tabernakelstehle hat der Künstler beim Innenausbau der Kirche 1959 solche Goldsteinchen eingearbeitet.

Ansonsten ist dieses große Altarbild der Kreuzigungsgruppe über dem Tabernakel in einer Graffititechnik aus den 1950-ziger Jahren geschaffen.

Nebenbei bemerkt bildete dieses Wandbild als Federzeichnung auch den Rahmen der Titelseite der Pfarrbriefe von Dezember 1967 - bis Juni 1972 unter Pfarrer Joachim Grzeschik.

Der Tabernakel selbst zeigt uns neben Blattgold bekleideten Seitenwänden, Mosaikkunst an den Türen der Vorderseite, die mit dem Symbol des Lammes und des Kreuzes und Bergkristallen besetzt sind. Auf der linken Tür steht "Ecce Dei Agnus", auf der rechten "pro Mundi Vita". Die Schreiberin des Artikels übersetzt das frei mit "Siehe das Lamm Gottes, durch das Kreuz bringt es das Leben für die Welt". Bis Anfang 1990 - vor der Umgestaltung des gesamten Chorraumes - stand der Tabernakel auf dem Hauptaltar direkt unter der Kreuzigungsgruppe. Im Zuge der Renovation des gesamten Chorraumes der Kirche, wurde der Tabernakel auf eine neu geschaffene Stehle gesetzt, wobei besonders wichtig war, dass die Stehle aus gleichem Material gehauen wurde, wie der doch mächtige Altarstein und der Ambo.

Alle drei, Tabernakelstehle, Hauptaltar und Ambo bilden so eine gelungene Komposition und wurden von dem Fallingbosteler Steinmetz Karl Kusber  geschaffen und im Mai 1990 in der Kirche aufgestellt.

Altar, Tabernakelstehle und Ambo weisen alle die gleichen Symbole auf, nämlich Weinranken eines Weinstocks. Der Weinstock ist ein Symbol für die Verbundenheit zwischen Christus und den Gläubigen. Christus, der Weinstock, schenkt ihnen Kraft, wenn sie mit ihm verbunden bleiben. „Ich bin der wahre Weinstock“ oder „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“, sagt Jesus zu seinen Jüngern im Johannesevangelium.
Der Weinstock ist aber auch Symbol für den Wein des Abendmahls/der Eucharistie.

Das Besondere am Weinstock des Altares ist, dass ein Blatt unten rechts abzufallen scheint. Ich kann mich noch erinnerne, dass Pfarrer Rehse bei der Vorstellung des neuen Altarraumes der Gemeinde erklärte, dass sich der Künstler die Abendmahlsszene vorgestellt hat. Jesus sitzt in der Mitte seiner Jünger - dargestellt in Form der Mitte - umrankt von seinen 12 Jüngern. Der Jünger Judas wird Jesus durch seinen Verrat verlassen - fällt also symbolisch ab von der Ranke. Man kann das sehr gut sehen, wenn das Messtuch in den Farben des Kirchenjahres nicht auf dem Altar liegt.

Als weiters hinweisendes Element erscheint im Altarraum der Kirche das "Ewige Licht". Augenfällig wirkt hier, dass durch die Reichung des Lichtes auf der Hand eines Engels in den Raum hinein, die räumliche Trennung zwischen Hauptaltar und Tabernakel optisch aufgelöst erscheint.

Dieser Ewiglichtengel wurde vom Bildhauer Josef Hauke, Lauenau, gestaltet.
Die in Glasfasertechnik geschaffene, skulpturartige Engelfigur trägt auf ausgestreckter Hand eben dieses stetig brennende Kerzenlicht. Im Schutz der vorgewölbten großen Flügel ein insgesamt anmutiger, ehrwürdiger Fingerzeig hinein in den sakralen Raum.
Dieser Mosaikstein unserer Kirche ist Pfarrer Grzeschik mit seinem tiefen Glaubensverständmis zuzuordnen.
Mir sagten mal Schüler, mit denen ich ein Kennenlernprojekt in der Kirche durchführte:
"Es sieht aus, als ob dieser Engel uns begrüßt, wenn wir in die Kirche kommen. Es ist als ob uns jemand sagen will, Guten Tag, ich bin hier für dich und passe auf. Wenn der Engel leuchtet, weiß ich, dass der liebe Gott hier ist in der Kirche und mich sieht."

Nachdem wir uns den Altarraum genauer angeschaut haben, wenden wir uns jetzt wieder dem Ausgang der Kirche zu. Vom Altar aus gesehen auf der rechten Seite befinden sich noch 3 beachtenswerte Gegenstände.
Schauen wir uns zuerst die Figur an, die hinter dem Ständer mit den Opferlichtern steht.

Es ist eine Pieta, also eine Darstellung Marias mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß. In einer Ausgabe des Pfarrbriefes 4/1968 kann man nachlesen: „ In der Marienkapelle wurde eine Pieta aufgestellt.“ Diese Pieta stand damals in der Marienkapelle mittig auf dem Altar, der zu diesem Zeitpunkt noch fest an der Wand stand.
Es ist schön, dass wir eine Pieta haben. Diese Darstellung passt in eine Marienkirche mit den 7 Schmerzen, kann sie doch durch ihre Darstellung an all das Leid, die Schmerzen, Tränen und Grausamkeiten der Kriegs- und Gefangenenschicksale erinnern.

Schön auch, dass heute davor der Ständer mit den Opferkerzen steht. Lädt doch die Pieta ein, mit den Sorgen, dem Kummer, aber auch mit der Freude und dem Dank zu Maria zu kommen, um eine Kerze anzuzünden.
Schaut man sich das Gesicht der Marienfigur genauer an, kann man erahnen, welchen Schmerz sie durchlebt hat. Die Muttergottes der 7 Schmerzen ist die richtige Frau, um sich mit Sorgen, Leid, Kummer und Fragen an sie zu wenden. Denn sie hat so viel Leid selbst durchmachen müssen.

Text: Heinz Gebhardt mit Ergänzungen von Monika Ploch ; Fotos: Monika Ploch